„Bei so was bleibt mir die Spucke weg!“, schreibt eine Nutzerin in der Kommentarspalte eines Beitrags in einer öffentlichen Erfurter Facebook-Gruppe. Die darauf geteilten Bilder sorgten nicht nur bei Ihr für Empörung. Bei weitem nicht! Dutzende wütende Reaktionen – und mehr als deutliche Kommentare – sprechen eine deutliche Sprache.
Alles fing mit dem Fund einer aufmerksamen Erfurterin auf einem Parkplatz in der Stadt an. Als sie wenig später ihre Erlebnisse auf Facebook teilt, kochen die Emotionen schnell über. Die Geschichte findet aber noch ein Happy End. Gerade noch so.
Erfurt: Traurige Entdeckung
„Was gibt es für grausame und herzlose Menschen?“, fragt sich Doreen F. in ihrem Beitrag. Aus ihren Worten ließt sich ihr Frust – und ihre Verständnislosigkeit – deutlich heraus. Kein Wunder: Was sie bei einem Parkplatz in der Domstadt entdeckte, dürfte sich für die meisten Tierfreunde wie ein Stich ins Herz anfühlen.
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Die Erfurterin erinnert sich: „Es war Freitagmorgen (22. November 2024) auf dem Parkplatz am Lutherstein“, erklärt Sie im Thüringen24-Gespräch. „Nach der Rückkehr vom Spaziergang mit dem Hund zum Auto bin ich auf die in der Luft kreisenden Raben aufmerksam geworden.“ Sofort läuteten bei ihr alle Alarmglocken und sie sah in einer Hecke nach dem Rechten. „Mit Entsetzen habe ich dann festgestellt, dass da ein weiß-grauer Hase liegt“, erinnert sie sich.
Dramatische Rettungsaktion
Der erste Blick aber täuschte die Erfurterin, denn die Situation war noch deutlich schlimmer, als zunächst befürchtet. „Bei näherem Hinschauen habe ich dann gesehen, dass sich noch ein brauner Hase an den hellen gekuschelt hatte. Schließlich war es ja sehr kalt draußen.“
Zum Glück reagierte Doreen schnell – und wie sich herausstellte genau richtig. Sie zückte ihr Handy und trommelte zusammen, was sie zusammentrommeln konnte. Zusammen mit Freunden, die innerhalb weniger Minuten vor Ort waren, konnte sie die Langohren einfangen. Bei einem Lagecheck fanden die Anwesenden dann auch den eigentlichen Aussetzungsort, der mit etwas Streu und Futter versehen war.
Dann „stand die Entscheidung fest“
„Der Helle war schnell gefangen, da er sich aufgrund der Kälte kaum bewegte“, erinnert sich Doreen. „Das Einfangen des Braunen gestaltete sich dagegen etwas schwieriger, da er mobiler war und Schutz in der Hecke suchte.“ Ein schneller, beherzter Griff brachte dann aber auch ihn in die Obhut seiner Retter. „Dann ging es nach Hause, wo wir uns die zwei erst mal richtig angeschaut haben“, so die Erfurterin. „Nachdem sie dann auf den Armen saßen und einen mit ihren Kulleraugen angeschaut haben, stand die Entscheidung fest: Sie kommen nicht ins Tierheim sondern dürfen bleiben.“
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Ein Stall und Futter waren für die Fellnasen schnell organisiert. „Mittlerweile haben sie sich gut eingelebt und genießen es“, freut sich Doreen. „Sie hatten echt Glück im Unglück.“