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Thüringer Wald: Lebensgefährliche Wanderwege? Bergwacht schlägt Alarm

Im Thüringer Wald zeigt sich ein alarmierender Trend. Wer die Gefahr unterschätzt, riskiert sein Leben. Jetzt warnen Rettungskräfte

Ein Wanderer läuft über den Thüringer Rennsteig bei der Drachenschlucht in Eisenach.
© imago/Thomas Eisenhuth

Thüringer Wald - diese Hotspots solltest du kennen

Diese Orte im Thüringer Wald sind besonders schön.

Die Idylle des Thüringer Waldes birgt eine dunkle Seite – besonders in der kalten Jahreszeit. Immer wieder kommt es hier zu dramatischen Szenen, die niemand im Freistaat so schnell wieder vergisst. Jetzt warnen Rettungskräfte: Diese Gefahr solltest du nicht unterschätzen.

Frau sitzt in schwindelerregender Höhe in Baumkronen fest; Mutter lässt ihr Baby zurück und verschwindet spurlos – diese Schlagzeilen sind nur die Spitze des Eisbergs. Während die Natur Thüringen mit Herbst- und Winter-Romantik lockt, läuten auf der Bergwacht in Thüringen die Alarmglocken. Es zeigt sich ein alarmierender Trend.

Thüringer Wald: Gefährlicher Trend zeigt sich in Unfallzahlen

Denn immer mehr Wanderer geraten im Thüringer Wald in gefährliche Situationen. Schon jetzt verzeichnet die Bergwacht steigende Einsatzzahlen, ganz besonders bei Wander-Unfällen. Allein in diesem Jahr mussten 112 Mal Wanderer gerettet werden – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, meint Daniel Fritzsche vom Roten Kreuz in Thüringen.

Die Touren durch den Thüringer Wald treiben Wanderer vor allem in der kalten Jahreszeit an ihre Grenzen – die Unfälle schießen in die Höhe. „Die Wanderwege in den Wäldern sind oft stark vereist“, warnt Daniel Fritzsche vom Roten Kreuz in Thüringen vor zentimeterdicken Eisschichten auf Wanderwegen. Doch nicht nur Eis und Schnee machen Outdoor-Fans und auch den Rettern zu schaffen.

Thüringen: Wanderer irren durch den Wald

Nebel und schlechte Beschilderung treiben viele Wanderer in die Irre. Oft überschätzen Menschen aber auch ihre eigene Fitness und kämpfen dann mit Kreislaufproblemen, erzählt Fritzsche der Deutschen Presse-Agentur.


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Besonders dramatisch sind dann auch noch solche Einsätze, wie der Fall in Breitungen, bei dem eine Frau aus der Spitze einer Baumkrone gerettet werden musste, oder auch die Suche nach einer jungen Mutter, die spurlos verschwand und ihr Baby in einem Ferienhaus zurückließ. Die Bergwacht unterstützte die Fahndung mit Drohnen über dem Waldgebiet (Wir haben berichtet). Die Retter kommen nicht zur Ruhe. Vor der anstehenden Wintersaison warnen sie daher nochmal eindringlich vor den Gefahren. Wer sich jetzt in den Thüringer Wald wagt, sollte bestens ausgerüstet und vorbereitet sein. Ansonsten könnte der Traum von einer Winter-Wanderung schnell zum Albtraum werden. (aj mit dpa)