Leergut bei Netto, Lidl & Co. abzugeben, lohnt sich für Kunden doppelt: Man tut nicht nur etwas Gutes für die Umwelt und das eigene Gewissen – man kann mit dem Pfandbon auch noch den ein oder anderen Euro Rabatt auf den Einkauf erhalten.
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Doch jetzt bittet Netto seine Kunden, wenn möglich auf die Auszahlung des Pfandbons zu verzichten. Dahinter steckt allerdings keinesfalls Habgier seitens des Discounters – sondern viel mehr ein ernster, gesellschaftlicher Grund.
Netto-Kunden sollen auf Pfand verzichten
Für die meisten PET-Flaschen und Getränkedosen gibt es im Schnitt zwischen 15 und 25 Cent Pfand. Selten springt dabei ein Betrag im zweistelligen Bereich heraus – aber hey, einen Einkaufsrabatt von 3 bis 5 Euro lehnt auch kein Kunde ab. Doch genau darum bittet jetzt Netto seine Kunden.
Der Discounter behält das Geld dann jedoch keinesfalls für sich. Wer auf die Auszahlung seines Pfandbons verzichtet, spendet den Betrag stattdessen an die Tafel. Die Hilfsorganisation, in deren Auftrag ehrenamtliche Helfer bundesweit Lebensmittel an armutsbetroffene Menschen verteilen, steht im Moment vor großen Herausforderungen. Wegen niedrigen Renten und steigenden Lebensmittelpreisen ist der Ansturm größer denn je.
Das steckt hinter der Aktion
Mehr als 14 Millionen Menschen in Deutschland leben in Armut. Bei rund zwei Millionen von ihnen reicht das Geld nicht mehr für die tägliche Lebensmittelversorgung, sie sind daher auf die Tafel angewiesen. Doch die Tafel kann nur die Lebensmittel verteilen, die ihnen gespendet werden – und die gehen mit Blick auf die steigende Nachfrage leider eher zurück.
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Hier soll die Netto-Spendenaktion helfen. Der Discounter arbeitet bereits seit Jahren eng mit der Tafel zusammen – und bietet Kunden nun an, im Aktionszeitraum vom 4. November 2024 bis zum 1. Februar 2025 ihre Pfandbons an die Tafel zu spenden. Am Nikolaustag (6. Dezember) will Netto sogar alle Kundenspenden jeweils aus der eigenen Kasse noch einmal verdoppeln.
Netto und Tafel arbeiten zusammen
„Die Tafeln leisten einen unschätzbaren Beitrag für Menschen, die in Armut leben und oft keine andere Möglichkeit haben, sich mit Lebensmitteln zu versorgen“, so Netto-Sprecherin Christina Stylianou. Und auch die Tafel selbst betont, wie wichtig jede einzelne Spende für die von Armut betroffenen Menschen ist.
Tafel-Geschäftsführerin Sirkka Jendis erklärt:
„Die multiplen Krisen der vergangenen Jahre, darunter die Corona-Pandemie, der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und die Inflation, stellen die Tafeln weiterhin vor erhebliche Herausforderungen. Besonders Menschen mit geringem Einkommen stehen unter großem Druck, was sich deutlich in den über 970 Tafeln im ganzen Land bemerkbar macht. Die Nachfrage nach Unterstützung bleibt hoch. Die Spendengelder der Netto-Kundinnen und -Kunden fließen beispielsweise in verschiedene Projekte, die die Tafeln in ihrer täglichen Arbeit unterstützen“.