Der Besuch auf dem Rummel ist für viele Kinder und Erwachsene ein kleines Jahreshighlight. Egal ob „Break-Dance“, Riesenrad, Ketten-Karussell oder kleine Achterbahn – oft kommen Groß und Klein auf ihre Kosten. Und Gelegenheiten für einen „Ritt“ der den Adrenalinpegel steigen lässt, gibt es in Thüringen zuhauf: Krämerbrückenfest, Oktoberfest und Weihnachtsmarkt in Erfurt, das Rudolstädter Vogelschießen, Theresienfest in Hildburghausen… die Auswahl ist groß.
Doch nicht alle Schausteller sind mit den Bedingungen der Veranstaltungen zufrieden. Ein Schausteller schießt nun gegen eine Thüringer Stadt. Worum es genau geht, erfährst du hier.
Thüringer Schausteller macht seinem Unmut Luft
Auch der Arnstädter Wollmarkt zieht jährlich große und kleine Besucher an. Doch mittlerweile habe der Rummel arg an Attraktivität verloren. Zumindest ist das die Meinung des Schaustellers Jens Weigelt, wie er gegenüber des „Freien Worts“ erzählt. Der Arnstädter und seine Familie haben sich mit einem Brief an die Stadt gewendet, um seinem Unmut Luft zu machen. „So wie dieses Jahr geht gar nicht. Man hat nicht mal gesehen, wo es einen Eingang gab, weil alles mit Wohnwagen und Zugmaschinen zugestellt war“ zitiert ihn die Südthüringer Zeitung. Nach der Meinung von Jens Weigel kämen kaum noch Leute.
Mit solchen Aussagen hätte auch Michael Bang vom Thüringer Schaustellerfachverband nicht gerechnet. Er habe nach Angaben des „Freien Worts“ die Ausrichtung des Arnstädter Wollmarkts in diesem Jahr übernommen, weil der Stadt selbst die Kapazitäten fehlen. Er hält die Vorwürfe von Weigel als falsch. „Wir hatten mehrere Eingänge und wir können schon deshalb nicht alles zustellen, weil wir Wege für Feuerwehr und Rettungsdienst lassen müssen“, sagt Bang gegenüber dem „Freien Wort“. Beide Plätze seien bei dieser Veranstaltung voll gewesen und es hätte ein attraktives Angebot gegeben. Zudem habe sich der Arnstädter Schausteller Weigelt überhaupt nicht beworben, wie die Zeitung schreibt.
„Gab ein tristes Bild ab“
Die Zahl von 15.000 Besuchern zum diesjährigen Arnstädter Wollmarkt steht im Raum. „Der traditionelle Wollmarkt gab ein tristes Bild ab. Fehlende Schausteller hatten fehlende Besucher zur Folge. Auswärtige Besucher bleiben sogar gänzlich aus“, zitiert das „Freie Wort“ hingegen Martina Lang. Sie findet, 15.000 Besucher seien es nicht gewesen. Kein Wunder, denn die Konkurrenz, wenn man sie so nennen mag, schläft nicht. Das Rudolstädter Vogelschießen oder das Krämerbrückenfest in Erfurt locken Hunderttausende an.
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Doch was tun, um den Arnstädter Wollmarkt nicht nur für Anwohner sondern für viele Thüringer wieder attraktiv zu gestalten? Martina Lang (SPD) habe laut der Südthüringer Zeitung einen Antrag gestellt und den Bürgermeister darum gebeten zu prüfen, welche Maßnahmen getroffen werden können, um das Traditionsfest attraktiver zu gestalten beispielsweise durch themenbezogene Veranstaltungen wie etwa ein Kostümfest.
Michale Bang vom Thüringer Schaustellerfachverband umtreibt derweil noch ein ganz anderes Problem. Der Vertrag endet dieses Jahr, wie das „Freie Wort“ schreibt. Laut ihm würde er auch im kommenden Jahr den Arnstädter Wollmarkt ausrichten. Doch die Strompreise bereiten ihm sprichwörtlich Bauschmerzen: „„Wenn die weiter steigen, dann ist Arnstadt für viele Schausteller unattraktiv, dann kommen die nicht mehr“, macht er gegenüber dem „Freien Wort“ deutlich.