Das Wetter in Thüringen könnte für den Winter 2025 so einige Überraschungen bereithalten. Wer sich nach weißen Winterlandschaften und knackig-kalten Temperaturen sehnt, könnte dieses Jahr eine Chancen haben, auf seine Kosten zu kommen – allerdings ist der Ausblick alles andere als sicher.
Ein Wetter-Experte wirft einen Blick auf die atmosphärischen „Puzzleteile“, die jetzt schon im Spiel sind und spannende Entwicklungen versprechen. Was uns in Thüringen bevorstehen könnte, liest du hier.
Wetter in Thüringen: Ein Winter voller Überraschungen?
Schon seit einigen Jahren beobachten Meteorologen eine deutliche Abnahme der Westwetterlagen, die in Thüringen normalerweise milde und feuchte Winter bescheren. „Schaut man sich die Grundströmung der Großwetterlagen an, so stimmt etwas nicht“, so der Meteorologe. Stattdessen häufen sich sogenannte meridionale Wetterlagen, die von Nord nach Süd verlaufende Strömungen fördern. In diesem Jahr fiel bereits auf, dass sich eine beständige Hochdruckwetterlage etabliert hat, die ab Mitte Oktober für stabiles, trockenes Herbstwetter gesorgt habe. Ein Wetterbild, das mit etwas Glück und Stabilität noch bis in den Dezember reichen könne.
Diese beständigen Hochdruckgebiete mit gelegentlichen „Störungen“ bringen nicht nur anhaltende Regenfälle, sondern zeigen auch deutlich, dass das Zirkulationsmuster durcheinandergeraten ist. Sollte sich diese ungewöhnliche Großwetterlage halten, könnte dies auch im Januar eine Rolle spielen und für starke Schwankungen zwischen ruhigen, kalten Phasen und plötzlichen Extremwetterereignissen sorgen.
Ein wackliger Wettertrend
Ein Blick auf die letzten zwei Jahre zeigt, wie drastisch sich das Klima verändert hat. In 23 der letzten 24 Monate lagen die Temperaturen über dem Durchschnitt, 16 Monate waren sogar um über 2 Grad zu warm, so der Meteorologe. Eine signifikante Anomalie, die sich nicht so einfach wegwischen lässt: Im Durchschnitt waren die letzten zwei Jahre rund 2,5 Grad zu warm. Ein Kälteeinbruch in diesem Winter ist also keine Selbstverständlichkeit. Aber gerade der Januar könnte die Routine durchbrechen. Ein weiterer Schlüssel zum Winterwetter 2025 könnte der sogenannte QBO-Ost sein, der Einfluss auf die Winde in der Stratosphäre beschreibt. Normalerweise strömt der Wind in der Höhe von West nach Ost, aber ein Wechsel auf die entgegengesetzte Richtung, den Ost-West-Wind, könnte uns in Deutschland und damit auch Thüringen bevorstehen. Dieser Wechsel würde nicht sofort Auswirkungen zeigen, könnte aber den Polarwirbel – das winterliche „Kältepolster“ über der Arktis – destabilisieren.
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Was bedeutet das konkret? Ein instabiler Polarwirbel könnte sich bis in die unteren Luftschichten auswirken und extreme Kälte nach Europa lenken. Diese potentielle Kältequelle könnte sich mit dem bereits meridionalen Strömungsmuster verbinden und die Wahrscheinlichkeit für winterliche Wetterlagen, vielleicht sogar für einen Polarwirbel-Kollaps, steigern. Ob das alles auf einen sibirisch kalten Januar hinausläuft, bleibt offen, aber die Weichen für winterliche Überraschungen in Thüringen sind gestellt.