Als Kapitän auf einem Kreuzfahrtschiff trägt man eine enorme Verantwortung – für die Crew, für das Schiff, für die Passagiere. Die Entscheidungen, die auf der Brücke getroffen werden, haben oft Auswirkungen auf Hunderte oder gar Tausende Menschen.
So wie im Falle der Aida Nova. Über 5.000 Passagiere haben Platz auf dem Kreuzfahrtschiff. Vom 26. Oktober bis zum 2. November ist der Kussmund-Dampfer auf einer Norwegen-Reise unterwegs. Doch während der Reise musste der Kapitän plötzlich eine Entscheidung treffen, die Auswirkungen für alle Passagiere an Bord mit sich brachte.
Kreuzfahrt-Kapitän trifft Entscheidung
So eine Kreuzfahrt ist streng durchgeplant und durchgetaktet. Vor der Abfahrt steht genau fest, wann an welchem Tag man welchen Hafen ansteuert und wo eventuelle Landgänge möglich sind. Diese Stopps sind für Passagiere ein mindestens genauso wichtiger Buchungsgrund wie das Erlebnis einer Schiffsreise auf hoher See.
Auf dem Zeitplan der Aida Nova war beispielsweise festgelegt, dass man am Mittwoch (30. Oktober) vor Ålesund vor Anker gehen wolle. Die Hafenstadt an der norwegischen Westküste ist vor allem für den Berg Aksla bekannt, von dem aus man einen traumhaften Blick auf die Fjorde und Inseln in der näheren Umgebung hat. Sicherlich ein Highlight für viele Skandinavien-Fans an Bord des Schiffs.
Doch aus diesem Landgang wurde nichts – denn der Aida-Kapitän entschied kurzfristig, den Hafen nicht anzusteuern, obwohl man bereits Kurs auf die Stadt genommen hatte. Was war geschehen?
Kapitän lässt Schiff umdrehen
Wie das Portal „Kreuzfahrt-Aktuelles“ berichtet, war die Aida Nova in der Nacht auf den 30. Oktober bereits von Flåm in Richtung Ålesund geschippert – doch am frühen Morgen, gegen 7.50 Uhr, entschied der Kapitän mit Blick auf die Wetterdaten, dass ein Anlegen am Hafen von Ålesund unter den aktuellen Witterungsumständen nicht möglich sei.
Aufgrund der starken Winde vor Ort konnte die Sicherheit von Crew und Passagieren nicht gewährleistet werden. Ein unnötiges Risiko wollte der Kapitän nicht eingehen – und ließ das Schiff umdrehen.
Weil so kurzfristig kein Alternativhafen bereitstand, nahm die Aida Nova stattdessen Kurs auf das naheliegende Geirangerfjord – und spendierte seinen Passagieren statt eines Landganges in Ålesund nun quasi eine Panorama-Strecke, die sich von Bord des Schiffes aus genießen lässt.
Vielleicht ein kleiner Trost, denn dieser Abstecher war im ursprünglichen Reiseverlauf gar nicht vorgesehen.