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Thüringer Traditionsunternehmen kehrt Edeka, Tegut und Co. den Rücken – „Wollen uns nicht drücken lassen“

Ein beliebtes Thüringer Produkt ist plötzlich aus den Regalen von Edeka, Tegut und Co. verschwunden. Der Grund dahinter ist ernst.

Thüringen
© imago/Joko

Das sind die größten Traditionsbetriebe Thüringens

Diese Betriebe spielen eine wichtige Rolle in der Wirtschaft und der Innovationskultur Thüringens.

In Thüringen wird Tradition großgeschrieben! Nicht nur, wenn es um Trabbis, Simmen oder die Bratwurst geht. Auch andere Lebensmittel haben im Freistaat Kultfaktor. So sehr, dass sie in den hiesigen Supermärkten wie Edeka, Tegut und Co. fest zum Sortiment gehören.

Doch ein Thüringer Traditionsunternehmen kehrt jetzt den großen Ketten den Rücken zu. Der Grund ist ernst.

Thüringer Traditionsunternehmen kehrt Edeka, Tegut und Co. den Rücken zu

Seit fast150 Jahren versorgt Aromatique kurz „Aro“ Thüringen mit kräftigem Kräuterschnaps. Schon zu DDR-Zeiten ging der Likör weg wie heiße Semmel – nach der Wende auch überregional. Doch seit längerem sind die kleinen Fläschchen in den Regalen von Edeka, Tegut und Co. nicht mehr zu finden. Bei Liebhabern des Kräuterschnaps kommt Panik auf: Hat es sich etwa bald ausgetrunken?

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„Aro“-Geschäftsführer Stefan Bransch kann Entwarnung geben. Gegenüber der „Thüringer Allgemeine“ (TA) stellt er klar: „Wir produzieren und verkaufen wie immer. Und wenn an Stammtischen jemand von Insolvenz erzählt, ist das Quatsch. Davon sind wir weit entfernt.“ Aber warum gibt es dann den edlen Tropfen scheinbar nirgends mehr zu kaufen?

So fährt „Aro“ jetzt

„Wir wollten uns nicht weiter drücken lassen“, sagt Bransch zur „Thüringer Allgemeine„. Doch mit Supermärkten wie Edeka, Tegut und Co. komme man einfach nicht auf den gleichen Nenner, was den Verkaufspreis angeht. Die Händler würden den Kräuterschnaps für immer weniger Geld kaufen. Im Hinblick auf die steigenden Preise für Rohstoffe, Personal und Energie? Eine Unmöglichkeit.


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Bei dem Thüringer Traditionsunternehmen habe man also umdisponiert – setzt nun auf Eigenvermarktung und Online-Shop. Angst, dass dieser Schuss nach hinten losgeht, hat Stefan Bransch nicht. Gegenüber der „Thüringer Allgemeine“ stellt er fest: „Egal wie groß die Krise ist, gegessen und getrunken wird immer.“ Noch mehr Infos und Details findest du bei der TA.