Der Führerschein in Deutschland kostet immer mehr. Allein von 2022 auf 2023 sind die Kosten um 7,6 Prozent gestiegen – im Jahr davor waren es sogar 10,8 Prozent. Mittlerweile müssen Fahrschüler in Deutschland 3.000 bis 4.000 Euro zahlen, um den Führerschein zu bekommen. So wenden sie nun immer öfter einen Trick an, um die hohen Kosten zu umgehen.
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Die Kosten für den Führerschein in Deutschland sind enorm. Grund dafür sind unter anderem höhere Ausgaben für Fahrzeuge, Personal und Sprit. Außerdem benötigt der durchschnittliche Fahrschüler mittlerweile immer mehr Fahrstunden bis zur Prüfung als früher. So sind nicht nur die Preise gestiegen, sondern es dauert auch immer länger bis zum Erwerb des Führerscheins.
Führerschein: Fahrschüler wenden Spar-Trick an
Die gestiegenen Kosten in Deutschland sind auch in anderen Ländern bekannt. So reagieren polnische Fahrschulen, indem sie gezielt deutsche Fahrschüler anwerben, um den Führerschein dort zu machen. Die Vorteile: Der Führerschein ist deutlich günstiger, der Erwerb geht schneller und auch die Durchfallquote in den Prüfungen ist geringer.
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Deswegen besuchen nun immer mehr deutsche Fahrschüler eine Fahrschule in Polen, wie Chip.de verrät. Im Gegensatz zum teureren Deutschland kostet der Führerschein hier rund 1.200 Euro und dauert höchstens zwei Monate – in Deutschland kann allein das Warten auf einen Prüfungstermin bis zu vier Monate dauern. Auch die Prüfungsanforderungen sind in Polen geringer, denn es sind beispielsweise keine Autobahn- oder Nachtfahrten nötig. Außerdem hat auch die theoretische Prüfung weniger Anforderungen.
Fahrschule in Polen: Die Sache hat einen Harken
Auf den ersten Blick sieht der Führerschein in Polen wie die attraktivere Lösung aus. Problem ist allerdings, dass das sogenannte „Profil Kandydata na Kierowce“ (PKK) benötigt wird, um den Führerschein in Polen zu mache. Dieses Fahrer-Kandidaten-Profil kann man nur erwerben, wenn man mindestens 185 Tage im Jahr in Polen lebt. Nach EU-Vorschrift darf der Führerschein nämlich nur in dem Land, in dem man auch seinen Hauptwohnsitz hat, erworben werden.
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Auch der ADAC sieht den Erwerb des Führerscheins im Ausland kritisch. Denn ob die deutschen Sicherheitsstandards auch in anderen Ländern erreicht werden und die Fahrschüler tatsächlich für den Straßenverkehr bereit sind, ist fraglich.