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Thüringen könnte der Kartoffel-Rekord erwarten – er hat aber eine bittere Folge

Ein möglicher Kartoffel-Rekord in Thüringen könnte für einige bittere Folgen haben. Wer damit zu kämpfen hat, erfährst du hier.

Thueringen
© IMAGO/Zoonar

Das sind die größten Traditionsbetriebe Thüringens

Diese Betriebe spielen eine wichtige Rolle in der Wirtschaft und der Innovationskultur Thüringens.

Was zunächst nach einer Erfolgsmeldung klingt, könnte sich für viele Bauern in Thüringen als bitterer Beigeschmack entpuppen: Die deutsche Kartoffelernte 2024 erreicht mit satten 12,7 Millionen Tonnen ein Rekordhoch!

Die Anbauflächen wurden deutschlandweit ordentlich ausgeweitet und auch die Erträge pro Hektar stiegen. Doch was bedeutet das für die, die am härtesten arbeiten?

Thüringen: Bauern könnten den Preis zahlen

Die Zahlen sind beeindruckend: 12,7 Millionen Tonnen Kartoffeln, neun Prozent mehr als im Vorjahr, 17 Prozent über dem Durchschnitt der letzten Jahre. Grund dafür ist laut einer Pressemitteilung des Bundesministeriums für Ernährung und Wirtschaft die vergrößerten Anbauflächen. Doch was für die Statistik wie ein Triumph aussieht, ist für die Landwirte ein Alptraum.

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Der Markt ist überflutet – und die Preise? Im freien Fall! Schon früh begannen die Preise für die heiß begehrten Frühkartoffeln zu sinken, weil das Angebot schlicht zu groß sei. Das ist für die hart arbeitenden Bauern besonders bitter. Die Anbauflächen seien gewachsen und die Erträge gestiegen – das klingt nach guter Planung und Erfolg. Doch die Realität ist: Wenn mehr Kartoffeln auf dem Markt sind, bedeutet das nicht automatisch mehr Geld in der Tasche der Bauern. Im Gegenteil – sie kämpfen jetzt gegen fallende Preise und übervolle Lager.

Droht der Preis-Kollaps?

Denn die Produktion bleibe kostenintensiv, während die Erlöse immer geringer werden. Hinzu käme der Kampf gegen die Natur: Übermäßige Nässe im Frühjahr verzögerte das Pflanzen, und dann brachte die feucht-warme Witterung auch noch die gefürchtete Krautfäule. Diese Pilzkrankheit könne die Qualität der Kartoffeln drastisch verschlechtern, was den Druck auf die Landwirte weiter erhöht.


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Die erhofften Gewinne durch die Rekordernte? Eine Illusion! Schon jetzt sind die Preise im Keller. Die Folge: Bauern, die investieren, arbeiten und kämpfen, sehen am Ende kaum etwas von dem, was die Statistik als Erfolg verkauft. Doch 2024 ist noch nicht vorbei: Wie sich der Markt auch in Thüringen entwickelt, zeigen die nächsten Monate.