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Erfurt: Traditionsunternehmen in der Krise – mehr als hundert Jobs betroffen

Ein Unternehmen erlebt zur Zeit keine besonders rosigen Zeiten. Viele Mitarbeiter in Erfurt müssen nun hoffen und bangen.

Thüringen Unternehmen
© IMAGO/Bihlmayerfotografie

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Hinter den Kulissen eines der traditionsreichsten Industriezweige Deutschlands ziehen sich düstere Wolken zusammen. Namen, die seit Jahrzehnten für Stabilität und Innovation stehen, müssen plötzlich Kurskorrekturen vornehmen. Bei einem dieser Unternehmen, ist auch die Belegschaft in Erfurt betroffen. Dort müssen bald tiefgreifende Entscheidungen getroffen werden – Entscheidungen, die weitreichende Konsequenzen haben könnten. Selbst Standortschließungen, Stellenstreichungen und den Umbau ganzer Geschäftsbereiche stehen im Raum.

Doch was steckt wirklich hinter den jüngsten Entwicklungen in Erfurt? Ist dies nur der Anfang einer noch größeren Krise?

Erfurt: Unternehmen vor dem Aus?

Der Maschinenbau steht vor gewaltigen Herausforderungen und das bekommt nun auch der traditionsreiche Pressenhersteller Schuler in Erfurt zu spüren. Insgesamt 474 Arbeitsplätze sollen in Deutschland abgebaut werden und der Standort Weingarten in Baden-Württemberg werde laut einer Meldung der Deutschen Presse-Agentur komplett geschlossen. Besonders hart trifft es auch die Belegschaft in Erfurt: Ganze Produktionsbereiche stehen dort bereits zum Verkauf.

Joachim Schönbeck, der Vorstandschef des österreichischen Mutterkonzerns Andritz, erklärt in Göppingen, dass die Lage in der Automobilindustrie, einem der wichtigsten Kundenbereiche für Maschinen- und Anlagenbauer, sich zuletzt drastisch verschlechtert habe. Die Situation in Erfurt sei besonders prekär. Von den 340 Beschäftigten sollen durch den geplanten Verkauf der mechanischen Fertigung und des Schweißwerks rund 130 ihren Job verlieren. Der Standort steht sinnbildlich für die strukturellen Probleme, die weite Teile der Branche betreffen.


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Die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern sollen zügig aufgenommen und bis Ende des Jahres abgeschlossen werden. Die Zukunft vieler hängt nun an diesen Verhandlungen. Schuler, ein Aushängeschild des deutschen Maschinenbaus mit Sitz in Göppingen, beschäftigt weltweit rund 4.700 Mitarbeiter, davon 2.400 in Deutschland.

Trotz dieser drastischen Einschnitte gab das Unternehmen keine detaillierten Geschäftszahlen preis, was Raum für Spekulationen lässt. Die Krise des Unternehmens steht im Kontext eines globalen Umbruchs in der Industrie: Digitalisierung, verschärfte Klimaregulierung und eine schwächelnde Automobilbranche stellen traditionelle Unternehmen wie Schuler vor immense Herausforderungen – auch in Erfurt. (mit dpa)