„In die USA Eingewanderte essen die Haustiere der Amerikaner, Flüchtlinge bedrohen hobbymäßig deutsche Frauen und Juden ziehen im Hintergrund die Fäden der Weltherrschaft.“ Das alles ist nicht nur nachweislich gelogen, es ist eine ganz spezielle Form der Manipulation, die schnell Einzug in die Köpfe der Menschen findet. Donald Trump und Co. wissen genau, was sie tun – und es funktioniert.
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Trump spricht bei seiner Debatte zur US-Wahl 2024 gegen Kamala Harris davon, dass Ausländer Haustiere essen. Lachhaft, könnte man denken, oder gefährlich uninformiert. Tatsächlich aber schlägt der Präsidentschaftskandidat damit in eine bestimmte Kerbe, die typisch für ihn und andere populistische Politiker ist.
Trump und das Haustier-Drama: Was steckt dahinter?
Hinter Trumps Aussagen steckt das sogenannte „Othering“. Das bedeutet Folgendes: Einige Menschen suchen sich eine bestimmte Gruppe aus, die aufgrund bestimmter Merkmale nicht zu ihnen gehören soll. Das sind dann also „die Anderen“. Das können die Ossis sein, die Schwaben, die Asylbewerber oder Gläubige einer anderen Religion. Damit ist es aber nicht genug. Beim „Othering“ werden diese „Anderen“ schlimmer Dinge bezichtigt, die sie abstoßenswert machen.
Das kann harmlos sein, indem man im Rest von Deutschland den schwäbischen Nachbarn belächelt, weil der bestimmt ständig Kehrwoche macht. Es kann aber auch sein, dass auf diese Weise ein Feindbild geschaffen wird, das so gar nicht existiert. So werden beispielsweise von rechter Seite her Asylsuchende als unzivilisiert, faul, rückständig und kriminell kategorisiert. Diese vermeintlichen Merkmale haften dieser Gruppe dann an.
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In der Vergangenheit hat dieses Phänomen zur gesellschaftlichen Ausgrenzung von Gruppen wie Juden, Homosexuellen und anderen geführt. Historiker sind sich heute weitestgehend einig, dass diese Ausgrenzungen sogar die Durchführung des Holocausts begünstigt haben. Dennoch gibt es auch heute noch viele Politiker, die gefährliches „Othering“ betreiben. Dabei geht es bis hin zu Verschwörungsmythen.
Hetze im US-Wahlkampf eskaliert
Ein sehr aktuelles Beispiel ist Donald Trump, der im TV-Duell gegen Kamala Harris sagte: „In Springfield essen die Leute Hunde und Katzen, sie essen die Haustiere. Dass das in unserem Land passiert, ist eine Schande.“ Überflüssig zu erwähnen, dass diese Aussagen von der örtlichen Polizei dementiert wurden.
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Indem Trump eine solche Verschwörungserzählung vom Stapel lässt, stellt er die nach Springfield Eingewanderten als unzivilisiert und zügellos dar. Indem Trump-Anhänger Angst um ihren Pinscher entwickeln, wenn der Nachbar mit Migrationshintergrund vorbeiläuft, werden die Fronten zwischen den Gruppen verhärtet.