Kunden von Kaufland, Netto, Ikea und Co. müssen zum Shopping am ersten Advent (1. Dezember) wohl etwas mehr Geduld mitbringen – zumindest in Thüringen. Zum Einstieg in die Adventszeit wollen etliche Mitarbeiter ernst machen und erneut die Arbeit niederlegen.
Es ist einer von dutzenden Streiks im Thüringer Einzelhandel in diesem Jahr. Welche Ketten davon betroffen sind, liest du hier.
Kaufland, Netto und Co. in Thüringen: Erneute Streiks
Seit etwa einem halben Jahr verlaufen die Verhandlungen zwischen den Arbeitgebern und Verdi bisher ohne Ergebnis. Mit ihren Forderungen beißen die Gewerkschafter beim Arbeitgeberverband bislang auf Granit. Die historisch hohe Inflationsrate macht es da nicht unbedingt einfach, einen Deal zu finden. Vermutlich ist das auch einer der Gründe, warum sich die Verhandlungen derzeit ziehen wie ein Kaugummi.
Aus diesem Grund kommt es jetzt erneut zu Streiks. Am Freitag (1. Dezember) wollen etliche Beschäftigte von Ikea, Kaufland, Netto, H&M sowie den Großhändlern Metro und Selgros ihre Arbeit niederlegen. Bei Kaufland betraf das in der Vergangenheit Filialen aus dem ganzen Freistaat. Gut möglich, dass es an der Kasse also etwas länger dauern könnte.
Weitere Streiks in der Adventszeit?
„Noch nie mussten die Beschäftigten im Handel so hart um einen reallohnsichernden Tarifabschluss kämpfen wie in diesem Jahr. Und das obwohl die Arbeitgeber im Handel nie dafür bekannt waren, Geschenke zu machen“, erklärte Verdi-Gewerkschaftssekretär Matthias Adorf. „Doch statt wertschätzender Angebote eskaliert der Arbeitgeberband den Tarifkonflikt durch den derzeitigen Verhandlungsabbruch im Landesbezirk weiter.“
Die letzte Verhandlungsrunde endete am 3. November wieder ohne Ergebnis. Verdi fordert für die Mitarbeiter ein Lohnplus von 2,50 Euro die Stunde (das entspricht etwa 15 Prozent) bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Von der Arbeitgeberseite liegt laut Verdi bisher ein Angebot von 10 Prozent verteilt auf zwei Jahren auf dem Tisch.
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Verdi möchte die Streiks auch am Weihnachtsgeschäft weiter fortsetzen, sollte es zu keinen weiteren Verhandlungen kommen.