Es waren schockierende Szenen, die sich vor der Neuen Synagoge in Erfurt abgespielt haben. Unbekannte verbrannten jüdische Gedenkzettel und schmierten israelfeindliche Parolen an die Wand.
Die Aktion sorgte auch bei Politikern wie Bodo Ramelow für großes Entsetzen. Die Stadt Erfurt zieht jetzt Konsequenzen.
Erfurt: Mehrere antisemitische Attacken binnen weniger Stunden
Die Geschehnisse in Erfurt vom vergangenen Wochenende (11. und 12. November) schockieren. Binnen weniger Stunden entdeckte man gleich mehrere antisemitische Handlungen. Die traurige Chronik der Ereignisse begann mit der Festnahme von zwei Libyern, die dabei ertappt wurden, wie sie Solidaritätsbekundungen für Israel verbrannten. Nur wenige Stunden später entdeckte man eine israelfeindliche Parole, die an der Wand einer Synagoge prangte. Laut Berichten der „Bild“ schmierte jemand „Vive Palestine, Fuck Israel“ neben den Haupteingang.
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Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft Erfurt. Die beiden Libyer, die die Polizei am Sonntag (12. November) festnahm, konnten noch nicht befragt werden. Aber bisher gäbe es noch keine Hinweise darauf, dass die beiden Feuerteufel auch für die Schmierereien verantwortlich sind.
Doch leider waren das nicht die einzigen antisemitischen Vorkommnisse in den letzten Wochen in Erfurt. Erst einige Tag zuvor klebte jemand das Schloss eines jüdischen Kulturzentrums zu. Man fand auch andere Einbruchsspuren. Die Staatsanwaltschaft ermittelt hier ebenfalls, ob es sich um einen „normalen“ Einbruch oder doch um einen antisemitischen Akt handelt.
Erfurt: Polizeischutz rund um die Uhr
Die Stadt Erfurt reagierte sofort auf die sich häufenden antisemitischen Attacken. Sie stellt jetzt die Synagoge rund um die Uhr unter polizeilichen Schutz. Davor patrouillierten regelmäßig Polizeistreifen die Gegend, doch das war offensichtlich nicht genug. Es musste mehr Schutz her.
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Wie genau die Polizeipräsenz rund um die Uhr aussehen wird, ist noch nicht vollends geklärt. Eine Überlegung sei, laut einem Sprecher des Thüringer Innenministeriums, einen Sicherheitscontainer vor der Synagoge aufzustellen. Die Sicherheit der Synagoge stehe auf jeden Fall ganz oben in der Prioritätsliste.