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Jungwähler (18) schwärmt bei Caren Miosga von Höcke – „Der ist cool“

Auch in Brandenburg wählen Erst- und Jungwähler in Scharen die AfD. Ein Thema in der ARD-Sendung von Caren Miosga.

AfD-Jungwähler beim ARD-Talk von Caren Miosga
© ARD-Mediathek Screenshots

So denken die Brandenburger über die AfD in ihrem Bundesland

Am 22. September wählt Brandenburg. Was ist den Menschen hier wichtig? Und warum schneidet die AfD so gut ab? Reden wir drüber!

Die AfD räumte bei der Landtagswahl in Brandenburg erneut voll bei Jung- und Erstwählern ab! Nachwahlbefragungen von Infratest dimap (ARD) haben ergeben, dass die Rechtsaußen-Partei in der Gruppe der 16-24-Jährigen klar stärkste Kraft wurde. Demnach kam sie auf 32 Prozent in dieser Altersgruppe, die SPD nur auf 19 Prozent. Auch bei Caren Miosga war das am Sonntagabend Thema.

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In der Sendung gab es eine Einspieler mit jungen Brandenburgern – und teils erschütternden Statements.

Jungwähler in Brandenburg: Es „braucht“ die AfD

Das Redaktionsteam von Caren Miosga drehte kurz vor der Landtagswahl in der zweitgrößten brandenburgischen Stadt Cottbus. Dort redete die ARD-Journalisten mit Jungwählern.

Die 18-jährige Stacie berichtet im Clip, dass sie ein schlechtes Sicherheitsgefühl habe. „Man kann halt nicht mehr sicher auf der Straße herumlaufen, ohne das man von hinten irgendwie attackiert wird, teilweise. Oder irgendwelche Sprüche kriegt“, behauptet sie. Auch Nico (23) spricht die Sicherheit als Problem an und meint: „Deutschland geht immer mehr kaputt!“ Innere Sicherheit und Ausländerkriminalität – die Themen der AfD scheinen die junge Wählergruppe besonders anzusprechen.

Erstwählerin Stacie beklagt zudem die finanziell schwierige Situation von Geringverdienern – während woanders hin das Geld fließen würde. Das sei „natürlich doof“, wenn man sich frage, wo das Geld „für uns“ ist. Mit anderen Worten: Angeblich würde es den Deutschen besser gehen, wenn weniger Steuergeld für Asyl und Entwicklungshilfe draufgehen würde. Doch ging es der Unterschicht finanziell besser vor der Asylkrise 2015?


Jugend wählt AfD bei den Ostwahlen

  • In Thüringen wählten laut Infratest dimap (ARD) 38 Prozent der Erst- und Jungwähler die AfD. Ein Plus von 15 Prozent!
  • In Sachsen waren es 31 Prozent (+11 Prozent!)
  • Bei der Landtagswahl in Brandenburg waren es laut den ARD-Zahlen 32 Prozent (+14 Prozent).

Caren Miosga (ARD): 18-Jähriger findet Björn Höcke „ganz chillig“

Das ARD-Team von Caren Miosga interviewt auch den 18-jährige Ephrem, der eine Wahlveranstaltung von Björn Höcke besucht. Der junge Mann gerät regelrecht ins Schwärmen. Der AfD-Spitzenpolitiker sei „cool, höflich, freundlich“ und „ganz chillig“ in seinem Auftreten.


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Der 27-jährige Marcel findet, dass es eine Partei wie die AfD „braucht“. Für ihn ist die unkontrollierte Einwanderung nach Deutschland ein zentrales Thema. Man müsse da „durchgreifen“und sagen sagen: „Bis hierhin und nicht weiter“. Diese entschlossene Politik traut er der AfD zu.

Expertin: Diesen Fehler machen die anderen Parteien

Nach dem Einspielfilm kritisiert Politikwissenschaftlerin Julia Reuschenbach. Man habe bei anderen Parteien den Fehler begangen, junge Leute mit „Junge-Leute-Themen“ zu verknüpfen, also sowas wie Bildung und Digitalisierung. Das sei ein „Kurzschluss“. Viele Studien der letzten Jahre hätten gezeigt, „dass die Themen junger Menschen im Grunde auch die Themen der Erwachsenen sind. Sichere Arbeitsplätze, Eigentum erwerben zu können, eine gute belastbare Lebenssituation zu entwickeln“, so Reuschenbach.

Die AfD schaffe es zudem nicht nur, diese Ängste und Sorgen junger Menschen zu triggern, sondern sie spreche diese Gruppe auch gezielt. Beispielsweise mit einem AfD-Regierungsprogramm für Schülerinnen und Schüler in einer altersgerechten Sprache. Auch im vorpolitischen Raum, etwa in Jugendclubs oder Vereinen, seien die anderen Parteien nicht gut sichtbar.